caleg stellt sich für die Zukunft auf
Ein Artikel der LÜBBENAUER RUNDSCHAU anläßlich des Firmenfestes.
Investitionen – Der Schrank- und Gehäusebauer feiert nicht nur 80 Jahre Produktion am Standort Calau. Im Unternehmen wird in die Modernisierung der Fertigung investiert und große Ziele verfolgt. Von Daniel Preikschat.
Wo sonst Lkw die fertigen Produkte abtransportieren, wird am 2. September ausnahmsweise mal gefeiert. Der mit 240 Beschäftigten größte Arbeitgeber in Calau im produzierenden Gewerbe wollte schon vor drei Jahren zum Jubiläum – 80 Jahre Produktion am Standort Calau – zu einem Fest auf dem Firmengelände einladen, musste das jedoch coronabedingt verschieben.
Der Geschäftsführer Dieter Lubert rechnet mit etwa 1000 Besuchern, die nicht nur Musik und Speis und Trank geboten bekommen, sondern auch viele interessante Informationen am Messestand des Unternehmens sowie bei Betriebsbesichtigungen. In den Werkhallen, aber auch im Außenbereich des Firmengeländes von caleg tut sich aktuell viel. Die Fertigungsstrecke für den Bau von individuellen Gehäusen und Schaltschränken in unterschiedlichsten Stückzahlen, meist mit Bauteilen selbst bestückt und verdrahtet, wird neu geordnet und modernisiert.
Auf etwa 1000 Quadratmetern entsteht ein lange geplanter neuer, separater Bereich für das Schweißen und die weitere Bearbeitung, wie zum Beispiel Oberflächeneredelung, Beizen und Strahlen von Edelstahl- und Aluminiumgehäusen.
Hierzu wurden der gesamte alte Hallenboden entfernt, ein hochwertiger Industrieboden geschaffen und Trennwände gesetzt. Weitere technische Medien wie Strom, Druckluft, Glasfaserleitungen müssen noch verlegt werden, führt Lubert weiter aus. Zuletzt seien neue Absaugvorrichtungen und -kabinen eingebaut worden.
caleg in Calau setzt auf Roboter
caleg werde demnächst darüber hinaus Laserschweißtechnik und Schweißroboter einsetzen. Mit Inbetriebnahme des neuen Fertigungsbereichs sei im Frühjahr oder Sommer 2024 zu rechnen, so der Geschäftsführer. Investiert werde im ersten Schritt eine halbe Million Euro. Allerdings sei das erst der Anfang der Modernisierung bei caleg. Das Unternehmen arbeitet mit der Hochschule Mittweida an einem Forschungsprojekt, bei dem es um robotergestützte Fertigung geht. Aus Sicht des Geschäftsführers ist das auch bei caleg die Zukunft angesichts des größer werdenden Fachkräftemangels. Zudem werden Roboter den Kollegen die körperliche Arbeit erheblich erleichtern und weniger Schichten notwendig sein. In zwei bis drei Jahren, schätzt der Geschäftsführer, werden die finanziellen Mittel für weitere Investitionen vorhanden sein. Schweißroboter seien heute leichter programmierbar als beispielsweise noch vor zehn Jahren und damit besser bei caleg einsetzbar, wo flexibel produziert werden muss, erklärt Geschäftsführer Lubert. Roboter werden künftig im Betrieb aber nicht nur beim Schweißen helfen, sondern etwa auch beim Biegen oder Stanzen.
Autarke Energieversorgung
Parallel arbeitet caleg an einer weitgehend autarken Energieversorgung und nutzt dabei die Größe des Firmengeländes von 8,5 Hektar aus. Auf einem von Sturm und Schädlingen arg in Mitleidenschaft gezogenen Waldgrundstück wird eine Solaranlage entstehen, die 2,1 Megawatt Leistung erbringt und nächstes Jahr in Betrieb genommen werden soll. Zwei Millionen Euro werden investiert, alle notwendigen Genehmigungen sind beantragt worden oder liegen bereits vor, auch die zur Einspeisung des Überschusses an grünem Strom ins Netz. Die Solaranlage soll erst der Anfang einer künftigen, weitgehend CO2-neutralen, firmeneigenen Energieversorgung sein. Caleg will auch die Abwärme der Maschinen nutzen sowie Wärmepumpen und Speichertechnik. Es handle sich um ein Projekt mit vier bis fünf Jahren Laufzeit und einem Investitionsbedarf von insgesamt mindestens vier Millionen Euro. Bedenkt man weiter, dass viele caleg-Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz vom nur zehn Minuten Gehweg entfernten Calauer Bahnhof erreichen, darf caleg wohl als umweltfreundlicher Betrieb gelten.
Wer sind die Kunden von caleg?
Angesichts dieser Pläne und Investitionen erübrigt sich fast die Frage nach der wirtschaftlichen Lage des Calauer Unternehmens. „Uns geht es gut“, sagt Dieter Lubert, der seit nun schon 20 Jahren in Calau arbeitet und heute Geschäftsführer der am Standort Calau produzierenden Firmen Ccleg Schrank und Gehäusebau GmbH und cam GmbH ist. Wobei die Cam GmbH das Leistungsspektrum der caleg-group um die Montage, Bauteilbestückung und Verdrahtung ergänzt. Die Entwicklung und Installation von Gehäuseklimatisierung und -lüftung sei ebenfalls eine Kernkompetenz.
Das Jahr 2022 sei ein gutes Jahr in der Firmengeschichte gewesen und die Corona-Krise gut über-standen worden, sagt Lubert. Nach wie vor haben die Calauer das Vertrauen großer Kunden verschiedenster Branchen in ganz Europa. Vor allem Maschinen- und Anlagenbauer, Zulieferer der Automobilindustrie, Hersteller von Aufzügen sowie Unternehmen der regenerativen Energiewirtschaft, Lebensmittelindustrie und Medizintechnik beliefern caleg und cam.
Dieser Artikel erschien am 19.08.2023 in der LÜBBENAUER RUNDSCHAU.
Was ist geplant beim Caleg-Fest?
Auf dem Betriebsgelände von caleg im Gahlener Weg 15 in Calau wird das Fest anlässlich 80 Jahre Produktion in Calau am Samstag, 2. September, um 10 Uhr eröffnet.
Von 10:30 Uhr bis 13:30 Uhr können Besucher an einer Firmenbesichtigung teilnehmen und dabei Einblick gewinnen in die moderne Fertigung des einstigen Blechlieferanten, ebenfalls in dem Zeitraum begleitet die Spremberger Bläsergilde einen Frühschoppen musikalisch.
Um 13:00 Uhr schließt sich ein Konzert des Männerchores Werchow an.
Die Disko Biene sorgt von 10.30 Uhr bis 17:00 Uhr für musikalische Unterhaltung, von 11:00 Uhr bis 14:00 Uhr kann außerdem ein Infostand von caleg „für unsere neue Generation“ besucht werden. Calauer Gastronomen sorgen für das leibliche Wohl, und kleinere Gäste können sich in der XXL-Hüpfburg austoben.